Dieser Korb wurde aus Binsen und Baststreifen in Spiralwulsttechnik geflochten. Er besitzt einen trichterförmigen Deckel und einen gedrehten Henkel. In das Grundgeflecht ist ein grünes und violettes, verblichenes Flechtmuster eingearbeitet. Das Objekt stammt laut Archivalien aus dem Nyassa-Gebiet (Tansania, Ostafrika). Flechtarbeiten wie Körbe und Matten sind ein wichtiger Bestandteil des ostafrikanischen Hausrats. Geflochten wird sowohl von Männern als auch von Frauen. Zu den häufigsten Techniken zählt neben dem Kreuzflechten das Spiral- oder Spiralwulstflechten. Mit dieser Technik werden hauptsächlich Gegenstände der Aufbewahrung, wie auch der Essenszubereitung hergestellt. Beim Spiralflechten wird ein dünner Strang aus Halmen, welcher immer wieder verlängert wird, als Spirale übereinandergelegt, der jeweils obenliegende Strang wird mit dem darunterliegenden mittels eines weichen Halmes umwickelt. Als Vorbesitzer wird Th. Richard augeführt, der auch der Sammler des Objekts gewesen sein soll. Theophil Richard war Missionar der Herrnhuter Brüdergemeine von 1891-1905 im Nyassa-Gebiet und hat eine große Sammlung an Ethnographika erworben, die er 1897 während seines Heimaturlaubes zur Trauung mit Anna Feldmann in Herrnhut dem Museum verkaufte. In dieser Sammlung befanden sich u.a. 24 Körbe aus Ostafrika.