Eine als Zierhausrat bearbeittete Kalebassenfrucht (crescentia cujete). Die Oberfläche ist schwarz bemalt und mit Ritz- und Schabverzierungen versehen; dabei sind der Kopf einer Frau sowie ein Kegeldachhaus abgebildet. Der Stiel der Frucht ist durchbohrt, eine Schnur zum Aufhängen ist hindurchgezogen.
Aus den Schalen von Kalebassenbaumfrüchten gefertigter Hausrat fand unter den Marron Surinames eine häufige Verwendung. Sie dienten als Ess- und Trinkgefäße, sowie für Aufbewahrungszwecke. Die Anfertigung von Hausratsgegenständen aus Kalebassenfrüchten war Aufgabe der Marron-Frauen, während Holzschnitzarbeiten von Männern ausgeführt wurden. Im frühen 21. Jh. scheint Kalebassenhausrat weniger als Gebrauchsgegenstände sondern als Kunsthandwerk und Souvenirs hergestellt zu werden.
Das Stück wurde im Museumsshop des Wiener Museums für Völkerkunde (heute: Weltmuseum Wien) erworben und 2002 dem Völkerkundemuseum Herrnhut geschenkt. (MVL, Frank Usbeck, 24.01.2024)