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chinesischer Frauenschuh

uns nicht bekannt - Hersteller
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H: 9,5 cm B: 3,8 cm L: 9,6 cm
Inventarnummer
68741
Kleiner Spezialschuh aus roter Seide mit reichen Stickereien für die abgebundenen Füße chinesischer Frauen. Das Füßebinden war ein in China verbreiteter Brauch der Körpermodifikation, bei dem die Füße von kleinen Mädchen durch Knochenbrechen und anschließendes extremes Abbinden irreparabel deformiert wurden. Dieser Brauch hielt bis ins 20. Jahrhundert an. Ursache war ein vermutlich bereits seit dem 10. Jahrhundert existierendes Schönheitsideal für den Frauenfuß, das Lotos- bzw. Lilienfuß genannt wurde. Kleine Füße von etwa 10 Zentimetern sollten, in individuell gefertigte und geschmückte Seidenschuhe gebunden, für die Schönheit und Häuslichkeit der Frau stehen und gleichzeitig ihren Gang verändern. Eine Geliebte des Kaisers Li Houzhu, des letzten Kaisers der Tang-Dynastie (975), war Tänzerin und bandagierte sich die Füße, um auf der goldenen, lotosblütenförmigen Bühne, die der Kaiser ihr bauen ließ, besonders schön tanzen zu können. Auf sie wird im allgemeinen der Brauch des Füßeabbindens zurückgeführt. Als ideale Fußlänge einer Frau galten drei „Cun“ (10 cm) – solche Füße wurden „goldene Lotos“ genannt. Nur wenige Frauen erreichten aber diese Länge. Die meisten abgebundenen Füße maßen 13 cm bis 14 cm. Schmerzen und körperliche Beeinträchtigungen behinderten die Frauen lebenslang, wurden jedoch als selbstverständlich akzeptiert und machten junge Frauen bei Männern attraktiv. (VMH, Johanna Funke, 04.01.2019)
Kultureller Kontext
Chinesen (Erwerbung)
Reproduktion
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