Bei dieser aus dunkel gemasertem, polierten Holz gefertigten Plastik handelt es sich um eine stehende Frauenfigur ohne angedeutete Bewegung. Die Figur ist außerordentlich dünn und lang gestreckt. Hände und Füße sind überproportional groß, der Kopf sehr schmal mit vorgezogener Mundpartie. Die Frisur ist durch Kerbschnitte angedeutet. Die Figur steht auf einem runden Sockel, der wiederum auf ein rechteckiges Sockelbrett, anderer Holzart, geleimt wurde. Das Objekt stammt laut Archivalien aus dem Kongo und gelangte durch Schenkung von Vigo L. Glaß im Jahr 1996 an das Museum. Glaß hat sich aus beruflichen Gründen drei Jahrzehnte (1955-1984) im Ausland aufgehalten. Sein großes Interesse an den jeweiligen Lokalkulturen bewog ihn zum Aufbau einer Sammlung, die Kunst und kunsthandwerkliche Arbeiten umfasst. Für den Sammler waren diese Kulturzeugnisse mehr als Reiseandenken aus jenen Ländern, in denen er vornehmlich im Auftrag der Europäischen Gemeinschaft tätig geworden war. Sie ermöglichten ihm den Zugang zu anderen kulturellen Traditionen als Grundlage zum Verständnis der Menschen, die er beruflich und privat kennenlernte. Im Kongo war Glaß zwischen 1967 und 1976 als Diplomat tätig und hat während dieser Zeit dieses Objekt erworben oder geschenkt bekommen. Nähere Informationen zu den Erwerbsumständen liegen nicht vor.