Die Holzplastik wurde aus hellem, braun gefärbtem Holz im Stil der Königsstatuen gefertigt. Es handelt sich um eine mit verschränkten Beinen sitzende Figur. Die rechte Hand ruht auf dem rechtem Knie, die linke Hand am unvollständig ausgeprägtem Griff eines Messers (Ikula). Deutlich herausgearbeitet sind Arm- und Beinbänder, zwei kreuzweise getragene Schärpen und ein Gürtel. Der leicht überproportionierte Kopf trägt deutliche Gesichtszüge, eine angedeutete Haarfrisur und wird durch einen brettförmigen Kopfschmuck (mit geometrischen Kerbschnittornamenten verziert) abgeschlossen. Die Figur befindet sich auf einem quaderförmigen Sockel, dessen Seiten mit geometrischen Kerbschnittornamenten versehen sind. An der Vorderseite ist ein kleines Spielbrett (Monkala) herausgearbeitet. Dieses Attribut soll die jeweilige Königsperson symbolisieren. Das Spielbrett steht nach der Literatur für Nyimi (König) Schamba Bolongongo (1600-1620). Demnach könnte es sich bei der Plastik um eine (verkleinerte) Reproduktion der im British Museum befindlichen Königsstatue handeln. Die Plastik stammt aus dem Kongo und wurde wohl von den Bakuba gefertigt. Sie gelangte durch Schenkung von Vigo L. Glaß im Jahr 1996 an das Museum. Glaß hat sich aus beruflichen Gründen drei Jahrzehnte (1955-1984) im Ausland aufgehalten. Sein großes Interesse an den jeweiligen Lokalkulturen bewog ihn zum Aufbau einer Sammlung, die Kunst und kunsthandwerkliche Arbeiten umfasst. Für den Sammler waren diese Kulturzeugnisse mehr als Reiseandenken aus jenen Ländern, in denen er vornehmlich im Auftrag der Europäischen Gemeinschaft tätig geworden war. Sie ermöglichten ihm den Zugang zu anderen kulturellen Traditionen als Grundlage zum Verständnis der Menschen, die er beruflich und privat kennenlernte. Im Kongo war Glaß zwischen 1967 und 1976 als Diplomat tätig und hat während dieser Zeit diese kunsthandwerkliche Arbeit erworben oder geschenkt bekommen. Nähere Informationen zu den Erwerbsumständen liegen nicht vor.