Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer Au 03959

Schneckengehäuse

uns nicht bekannt - Hersteller
Abmessungen
24,2 x 17,1 x 11,3 cm
Inventarnummer
Au 03959
Schale einer Diamant-Walzenschnecke, die als Wasserbehälter benutzt wurde.
Regional begrenzte Vorkommen von Ressourcen an Naturmaterialien in Australien, waren Anlass für Handel und Geschenkeaustausch über riesige Entfernungen und ein wichtiger Aspekt in der Ökonomie sowie im sozialen und rituellen Leben der Aborigines des gesamten Kontinents. Steine für die Werkzeugherstellung, Holz und Harz für Waffen und Geräte, Ockerfarben und Federn für Schmuck und Muster, Geräte und heilige Objekte wurden entlang genau bestimmter Wege über Jahrtausende gehandelt und getauscht.
Die Diamant-Walzenschnecke lebt in den Küstengewässern Nord- und Westaustraliens – von Fraser Island im Osten bis zur Shark Bay im Westen, sowohl im Flachwasser als auch in bis zu 40 m Tiefe. Die Schneckenschalen wurden von den Aborigines der Küstenregionen aufgesammelt und als Wasserschalen, Schmuck oder zur Nahrungsbereitung verwendet. Den Namen „Baler Shell“ gaben Europäer der Schnecke, die beobachtet hatten, dass die Aborigines ihre Kanus mit ihnen ausschöpften.
Die Schneckenschalen wurden vom Norden ins Inland nach Süden und Westen weiter gehandelt. Mit der Entfernung von der Küste stieg ihr Wert an. In den Wüstengebieten Zentralaustraliens, nach einer langjährigen Reise von mehr als 1000 km , waren sie dann besonders kostbar. Neben ihrer Verwendung als Wasserspeicher (das Wasser wurde in die innere Spindel eingedreht und dann an bestimmten Stellen vergraben und für Notzeiten aufbewahrt) wurden Bruchstücke und Splitter auch zu heiligen und zeremoniellen Objekten, vor allem für die Regenmacher-Zeremonien. Datierungen dieser Schnecken weisen eine Kontinuität des Handels von über 2000 Jahren nach.
(MVL, Birgit Scheps-Bretschneider, 04.05.2022)
Kultureller Kontext
unbenannt (Erwerbung)
Wolfgang Scheppe: Die Dinge des Lebens - Das Leben der Dinge [Dresden, Residenzschloss, Festetage, 26. April bis 27. Juli 2014], Köln 2014 (= Proposition, 1), Abb. Nr. 01
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