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Gustav Richter (1878-1953) entstammte einer der ältesten sächsischen Marionettenspielerfamilien, die bereits im späten 18. Jahrhundert mit Marionetten umherzog. Auch seine Frau Meta, geb. Kressig (1878-1956), hatte denselben familiären Hintergrund. Nach ihrer Heirat machten sich Gustav und Meta Richter 1901 selbständig und reisten zunächst durch das Erzgebirge, die Lausitz und das angrenzende preußische Schlesien. 1935 ließ sich die Familie in Geising im Erzgebirge nieder und wurde seither als “Geisinger Richter” bezeichnet. Nach dem Krieg wollte Gustav Richter das ganze Theater aus Altersgründen verkaufen. Er ließ es von dem Maler Curt Auerswald neu malen, um den Wert zu steigern. Die Lizenzentzüge, von denen der Prinzipal 1949 selbst betroffen war, vereitelten den Verkauf jedoch. Das Theater wurde in Geising eingelagert und von der Familie 1965 an die Puppentheatersammlung übergeben.

Traditionelle Marionettenspieler des späten 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verfügten gewöhnlich über ein Repertoire von einhundert bis zweihundert Puppenspielen. Zugleich besaßen sie aber abgesehen von Zwergen, Teufeln, Skeletten und Tierfiguren gewöhnlich nur 30 Marionettenkörper und etwa 50 bis 60 Wechselköpfe. Daher wurden die Figuren vor jeder Vorstellung aus einem großen Bestand von Kostümen und Perücken neu ausgestattet und hergerichtet. Dafür musste der größte Teil der Marionettenfäden aus Schusterzwirn entfernt werden. Teilweise gab es an den Fadenenden Haken oder diese bildeten eine Schlaufe, so dass das Umkleiden rasch von statten ging. Die Kleidung wurde mit Stecknadeln am Körper befestigt und nach der Vorstellung wieder entfernt. Auf die Qualität der meist selbstgefertigten Kleidung, ihren Zustand, die Reinlichkeit und die Bühnenwirkung durch aufwendige Stickereien wurde viel Wert gelegt. Ein guter Fundus besaß gewöhnlich mehrere hundert Kostümteile.
Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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