Die große Leidenschaft Lippolds, der an der HfBK in Dresden studiert hat, gilt der traditionellen Technik des Holzschnitts. So schneidet der Künstler virtuose Naturstücke in schwarz bemaltes Sperrholz. Seine romantisch anmutenden Landschaften ähneln ebenso hölzernen Filmstills wie herkömmlichen Druckstöcken. Seine Kompositionen sind rein Naturansichten, die gleichwohl durch surreale und konstruktivistische Elemente bestimmt werden: Frank Lippolds Interesse gilt dem Flüchtigen. So ist in "Wolkenbildung" der Moment eines Regengusses festgehalten. Zu seinen Werken inspiriert ihn die ländliche und wildromantische Umgebung und die Geschichte von Schloss Scharfenberg, wo Lippold sein Atelier hat. Im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts war es für kurze Zeit ein blühendes Zentrum der Romantik. Dort versammelte sich der „Scharfenberger Kreis“ mit führenden Köpfen der deutschen Romantik wie Novalis, E.T.A. Hoffmann, Heinrich von Kleist und anderen. Im Werk Lippolds verbinden sich auf bemerkenswerte Weise Kunst- und Geistesgeschichte, die in einer außergewöhnlichen Formensprache ein zeitgenössisches Abbild finden. "Wolkenbildung" wurde 2006 über die Förderankäufe der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen für den Kunstfonds erworben.