Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer NAm 04714
Ort, Datierung
Nordamerika, Polargebiet, bis 1930
Material und Technik
Abmessungen
Breite: ca 13 cm
Inventarnummer
NAm 04714
Eine Tranlame aus grauem Speckstein. Steinerne Speck- oder Tranlampen waren ein zentrales Element der Inuitkultur. Sie wurden als Licht- und Wärmequelle, z.T. auch als Küchenherd im Haus genutzt. Als Brennstoff diente vorzugsweise das durch Meerestierjagd produzierte Robbenöl, aber auch Tran, der durch Eisfischerei gewonnen wurde. Zur Inbetriebnahme benötigte man noch einen Docht, meist aus Moos bestehend. Das Dochtmaterial musste sehr dünn und fein zerrieben sein und wird auf einer Seite der Lampe abgelegt, um Ruß und Rauch zu vermeiden. Die Zufuhr an Brennstoff wurde oft dadurch geregelt, dass ein Klumpen Fett über die Lampe gehängt wurde, der von der Flamme nach und nach abschmolz und so die Lampe versorgte.
Tranlampen haben eine große Formenvielfalt erreicht, etwa als große Hauslampen, kleine Reise- und Sommerlampen, und Modelle als Spielzeug, Grabbeigabe, oder als Amulett, um große Nutzlampen vor Bruch zu schützen. Ältere Lampenschalen haben häufig unförmigere Oberkanten, neuere sind regelmäßiger geformt. Grönländische Lampen haben vermutlich in der Form klimatischen Veränderungen entsprochen, d.h. große Lampen der Thule-Kultur (c. 50 x 25 cm) wurden zum Beleuchten, Kochen und Wärmen während der kalten Klimaphase ab 1250 u. Z. verwendet, Kleine nur als Lichtquelle in wärmeren Phasen. Der Alltagsgebrauch solcher steinernen Lampen war um die Mitte des 20. Jahrhunderts nicht mehr üblich, heute werden sie für die Souvenirproduktion wieder hergestellt. (MVL, Frank Usbeck, 25.03.2020)

Das Objekt wurde 1958 vom Museum der Stadt Rostock (heute Kulturhistorisches Museum Rostock) übernommen und gehörte zu den Restbeständen des Ethnographischen Museums Rostock, welche nach Verlusten durch die Auslagerung während des Zweiten Weltkrieges nach Leipzig übergeben wurden. Die Lampe könnte bereits zum Grundbestand des Ethnographischen Museums zur Eröffnung 1905, welcher sich aus der Kolonialausstellung Warnemünde 1901 speiste, gehört haben. (SES, Tina Oppermann, 2021)
Kultureller Kontext
Inuit (Herstellung)
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Hausrat

Löffel

J. F. G. Umlauff Naturalienhandlung & Museum
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Weitere interessante Objekte
Löffel
J. F. G. Umlauff Naturalienhandlung & Museum
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Hocker

uns nicht bekannt
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Weitere interessante Objekte
Hocker
uns nicht bekannt
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
uns nicht bekannt
Weitere interessante Objekte
Ritualstab und Weihrauch als Requisiten für ein Ritual - Heilrituale der Kallavaya
Rösing, Ina
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Zum Seitenanfang