Zeltdecke
Lenders, Emil W. (1864 - 1934) - Sammler
Ort, Datierung
Amerika, Nordamerika, USA, South Dakota, Pine Ridge Agency, vor 1907
Material und Technik
Abmessungen
500 cm
Inventarnummer
NAm 01384
Ein großes, repräsentatives Wohnzelt aus bemaltem Segeltuch. Das Zelt gehörte ursprünglich dem Oglala-Lakota Häuptling Rocky Bear (Mato Inyan, 1836-1910), der unter anderem am sogenannten Red Cloud War (1866-68), und dabei an der Schlacht von Fort Phil Kearney, auch "Fetterman Fight" (21.12. 1866) genannt, teilnahm. Er war auch Teilnehmer der Wildwest Show von William F. "Buffalo Bill" Cody durch Europa 1890. Das Tipi wurde vom deutsch-amerikanischen Künstler und Sammler Emil W. Lenders gekauft, der es 1906/07 über Frederick Weygold an das Museum veräußerte.
Vor dem Kauf durch Lenders ist das Zelt lange in Benutzung gewesen. Die Plane hat schon 1906 starke Schmutz- und Verwitterungsspuren aufgewiesen, die Lenders gegenüber dem Museum als Beleg für die Authentitzität des Stücks anführte. Leinentipis, wenn ganzjährig genutzt, hatten eine durchschnittliche Haltbarkeit von etwa 10-15 Jahren.
Die Bemalung folgt der typischen horizontalen Dreiteilung der Tipifläche: Oben, wo Gestirne und Himmelserscheinungen dargestellt werden, sind Hagelköner, Sterne, sowie eine Mondsichel aufgetragen. Der Ring, der den oberen Teil begrenzt, stellt einen Regenbogen dar. In der Mitte, die den Zwischenraum zwischen Himmel und Erde repräsentiert, befinden sich zwei Goldadler, die mit ihren Schwingen den Regenbogen berühren. Laut Weygold geht dieses Motiv auf einen Traum des Vorbesitzers zurück, in dem ihm die Adler erschienen und einen Balztanz aufführten. Daneben sind je zwei grüne Ringe angeordnet. Weygold bietet unterschiedliche Interpretationen hierfür an: Einmal sagt er, dies seien Holzreifen, durch die Krieger im Spiel ihre Lanzen werfen. Nach Gesprächen mit dem Vorbesitzer fügt er hinzu, dass die vier Kreise Adlernester bzw. Schutzgeister der vier Himmelrichtungen darstellen. Am unteren Rand ist die Bemalung durch einen weiteren umlaufenden Ring abgeschlossen, der die Erde symbolisiert. (MVL, Frank Usbeck, 21.02.2019)
Vor dem Kauf durch Lenders ist das Zelt lange in Benutzung gewesen. Die Plane hat schon 1906 starke Schmutz- und Verwitterungsspuren aufgewiesen, die Lenders gegenüber dem Museum als Beleg für die Authentitzität des Stücks anführte. Leinentipis, wenn ganzjährig genutzt, hatten eine durchschnittliche Haltbarkeit von etwa 10-15 Jahren.
Die Bemalung folgt der typischen horizontalen Dreiteilung der Tipifläche: Oben, wo Gestirne und Himmelserscheinungen dargestellt werden, sind Hagelköner, Sterne, sowie eine Mondsichel aufgetragen. Der Ring, der den oberen Teil begrenzt, stellt einen Regenbogen dar. In der Mitte, die den Zwischenraum zwischen Himmel und Erde repräsentiert, befinden sich zwei Goldadler, die mit ihren Schwingen den Regenbogen berühren. Laut Weygold geht dieses Motiv auf einen Traum des Vorbesitzers zurück, in dem ihm die Adler erschienen und einen Balztanz aufführten. Daneben sind je zwei grüne Ringe angeordnet. Weygold bietet unterschiedliche Interpretationen hierfür an: Einmal sagt er, dies seien Holzreifen, durch die Krieger im Spiel ihre Lanzen werfen. Nach Gesprächen mit dem Vorbesitzer fügt er hinzu, dass die vier Kreise Adlernester bzw. Schutzgeister der vier Himmelrichtungen darstellen. Am unteren Rand ist die Bemalung durch einen weiteren umlaufenden Ring abgeschlossen, der die Erde symbolisiert. (MVL, Frank Usbeck, 21.02.2019)
Kultureller Kontext
Oglala-Lakota (Erwerbung)
Reproduktion
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