Ein Modell eines Totempfahls in zwei Teilen aus geschnitztem und bemaltem Holz. Der eigentliche "Pfahl" weist eine glatte Rückseite auf, ist also zur Anbringung an einer Wand vorgesehen. Er stellt sechs unterschiedliche Tiere dar, darunter Vögel und ein Bär. Oben auf dem Sockel thront ein Adler, der mit einem Holzpflock befestigt ist.
Der Sammler Ernst von Hesse-Wartegg (1854-1918) war ein österreichischer Adliger, der als Reiseschriftsteller und Diplomat bekannt wurde. Von 1891 bis 1918 diente er als Konsul für die Schweiz in Venezuela. Auf seinen Reisen sammelte er zahlreiche Ethnographika. In der Folge schenkte er dem Weimarer Museum für Ur- und Frühgeschichte (1903?) nicht nur exquisite Sammlungen, sondern er finanzierte sogar die Vitrinen. Er war seit 23. Juni 1881 auch einer der Bevollmächtigten des Museums für Völkerkunde zu Leipzig und schenkte vor allem Ethnographika aus Amerika. In den 1950er Jahren übergab das Weimarer Museum seine Sammlung an Leipzig, da die DDR-Kulturpolitik die Bildung von Themenschwerpunkten an den Museen vorschrieb. (MVL, Frank Usbeck, 10.01.2020)