Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer NAm 04980 a, b
Ein Birkenrindenbehälter (makuk) mit Deckel. Der Gefäßkörper ist aus einem Borkenstück der amerikanischen Kanu-Birke (Betula papyrifera) geschnitten und gefaltet, wobei die weiße Außenseite nach innen gewendet wurde, so dass von außen die glatte, braune Innenschicht sichtbar ist. Sie wird durch Schabmuster gestaltet, die einmal als Positiv auf der hellen Kratzfläche (Kleeblätter) und ein andermal als Negativ auf der braunen Grundfarbe stehen. Die Nähte sind aus holzigem Bindematerial, wahrscheinlich gespaltenen Fichtenwurzeln. Der hölzerne Rahmen, der den oberen Rand des Behälters bildet, besteht aus zwei zugespitzten, U-förmig gebogenen Holzstäben, die durch eine enggeführte Umwicklung an der Rindenwand befestigt sind. Ein Teil der spröden Bindungen ist an dieser Stelle - wahrscheinlich durch unachtsames Öffnen und Schließen - zersprungen und abgeplatzt. Der Deckel ist aus zwei Rindenschichten zusammengenäht. An seiner Unterseite ist eine einigermaßen straff eingepasste Kante aus einem rechtwinklig aufgesetztem Rindenstreifen befestigt, so dass der "makuk" fest verschlossen werden kann. Eingeknotetes Lederband dient zum Aufhängen.
Die Sammlerin Eva Lips (1906-1988) war eine Leipziger Ethnologin. Während des Exils in den USA (1934-1947) betrieb sie mit Ihrem Mann Julius auch Feldforschung bei Ethnien des nordöstlichen Waldlandes, wie den Innu. Bei der Rückkehr nach Deutschland übernahm Julius Lips die Leitung des Leipziger Instituts für Ethnologie, verstarb jedoch kurz darauf. Eva Lips leitete das Institut dann bis zu ihrer Pensionierung. Ihre Reise nach Kanada 1959 war eine der wenigen damals für Ethnolog*innen möglichen Forschungsreisen ins westliche Ausland. Dabei gesammelte Ethnografica stellen also eine Rarität in der Sammlungsgeschichte des Museums während der DDR dar. (MVL, Frank Usbeck, 30.03.2021)
Kultureller Kontext
Montagnais (Sammelereignis)
Reproduktion
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