Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer MAm 07856
Eine Maske für den Hirschtanz der Yaqui in Sonora, Mexiko und Arizona. Das Stück ist aus sehr leichtem Holz geschnitzt und wird mit Bändern auf dem Vorderkopf getragen. Der Hirschtanz hat bis ins 21. Jh. vielfältige symbolische Bedeutung. Im Zusammenhang mit der Jagd wird den Tieren gedankt, sich zum Wohle der Menschen herzugeben. Der Tanz eröffnet der Gemeinschaft aber auch den Zugang zu sea ania, der Blumenwelt, die alles Schöne und Gute symbolisiert. Seit der spanischen Kolonisation ist der Tanz zudem mit christlichen Elementen verschmolzen und hat sich so bis heute erhalten - das von Jesus am Kreuz vergossene Blut hat sich nach der mündlichen Überlieferung der Yaqui in Blumen verwandelt, so dass in der Anrufung der Blumenwelt durch den Tanz auch Christus' Leiden am Kreuz gedacht wird. Der Hirschtanz kann zu verschiedenen Gelegenheiten aufgeführt werden, die großen Zeremonien finden aber in der Fastenzeit sowie am 12 Dezember, dem Tag der Jungfrau von Guadalupe statt.
Das Stück wurde von Werner und Vera Hartwig in Mexiko 1975-77 gesammelt. Ein Hauptinteresse während der Reise galt den Lebensbedingungen, sozialen Verhältnissen und dem Kulturwandel indigener Gruppen. Dies entsprach dem marxistischen Forschungsfokus der DDR-Ethnologie, besonders aber der Leipziger Tradition, die stark auf die Entwicklung von Hierarchien und Klassengesellschaft, sowie auf wirtschaftliche und soziale Fragen in Geschichte und Ethnologie ausgerichtet war. (MVL, Frank Usbeck, 01.08.2023)
Kultureller Kontext
Yaqui (Sammelereignis)
Reproduktion
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