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Ein Paar Federohrstecker für junge Männer der Iny Karajá. Auf einem Holzstab mit Harz ist eine runde Perlmuttscheibe mit einer kreuzförmigen Verzierung aus Wachs aufgebracht. Hieran ist die Rosette aus gelben Federn befestigt.
Die Gemeinschaft der Iny Karajá lebt in 20 Dörfern entlang des Rio Araguaya in Zentral-Brasilien. Sie umfasst etwa 3.000 Menschen. Ihre Sprache (Inyribe) gehört zur Macro-Gê Sprachfamilie. Nach verlustreichen kolonialen Konflikten im 18. und 19. Jh bauten die Iny rege Handelsbeziehungen mit Brasilien auf, die eine stetige Akkulturation beförderten. Innerhalb der Gemeinden werden vor allem Töpferinnen (ceramistas) für ihr umfangreiches Wissen geschätzt. Dazu gehört auch Wissen über die „Ritxoko“. Dies sind Puppen, die mit ihren Verweisen auf Geschlechterrollen, soziale Traditionen und Weltbild vermitteln was es heißt, Iny Karajá zu sein.
Erich Wustmann (1907-1994) war Ethnologe und Schriftsteller. Er unternahm seit den 1920er Jahren zahlreiche Reisen, für die er Reiseberichte verfasste und die als Inspiration für Belletristik dienten. Während die Forschung in frühen Jahren vorrangig dem Polargebiet galt, unternahm er in den 1950er-1970er Jahren Reisen in südamerikanische Länder wie Brasilien, Peru, Bolivien, Kolumbien und Ecuador, aber auch nach Indien und Nordafrika. Seine Bücher erreichten ein Millionenpublikum und wurden in verschiedene Sprachen übersetzt. In den 1980er Jahren moderierte er die DDR-Fernsehserie „Unter Indianern, Lappen und Beduinen“. In seinen Publikationen, Vorträgen und Fernsehauftritten vermittelte er wissenschaftliche Erkenntnisse auf anschauliche Weise an ein breites Publikum. Damit trug er wesentlich zur Popularität der Ethnologie in der DDR bei. Seine Berichte über außereuropäische Völker und Sehnsuchtsorte boten der DDR-Gesellschaft ein Ventil für die fehlende Reisefreiheit. (MVL, Frank Usbeck, 26.07.2023)
Kultureller Kontext
Iny Karajá (Herstellung)
Reproduktion
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