Darstellung eines isolierten Fußes mit Sandale. Die Form findet sich auch mit variierendem Ausguss auch noch im folgenden Späten Horizont. Bedeutsam ist hier vermutlich die Darstellung der Sandale, da das Tragen von Sandalen auch ein Statussymbol war. Das Ablegen der Sandalen beim Kontakt mit Gottheiten und Höhergestellten war entsprechend eine Geste der Demut und Verehrung.
Darstellungen von Füßen, in der Regel mit Unterschenkeln, treten in verschiedenen Kulturen der peruanischen Küste auf, z. B. Recuay, Moche und Nazca. Für die Kulturen der frühen Zwischenperiode sind die Fundkontexte dabei nicht eindeutig, so dass die Funktion der Gefäße fraglich ist. Insbesondere für die Moche-Kultur lassen sich aber auch isolierte Niederlegungen menschlicher Unterschenkel archäologisch nachweisen und in der Ikonographie tritt ein Würdenträger mit amputiertem Fuß in Erscheinung, sowohl in menschlicher Form wie auch als Skelett. Von der Küstenregion ausgehend fand diese Gefäßform Eingang in die Huari- und die Tiahuanaco-Kultur und lässt sich hier insbesondere in Opferdepots intentionell zerschlagener Keramik nachweisen. (Claudia Schmitz)