Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer SAm 19390
Abmessungen
L (doppelt) 24 cm
Inventarnummer
SAm 19390
Eine Kette aus Tierzähnen und Samenperlen, aufgefädelt auf eine Schnur.
Die Shipibo-Conibo sind eine Gruppe der Pano-Sprachfamilie am Rio Ucayali im Tiefland Ost-Perus. Sie lebten traditionell von Brandrodung für Maniokanbau mit Jagd und Fischfang. Im 17. und 18. Jh. waren sie verlustreichen Versuchen unterworfen, sie auf christlichen Missionen (Jesuiten, Franziskaner) anzusiedeln. Jedoch bewahrten sie bis ins 20. Jh hinein eine unabhängige Lebensweise, Sprache und kulturelle Identität. Seit den 1960er Jahren integrierten sie sich stärker in die Geld- und Warenwirtschaft Perus, um Zugang zu Jagdwaffen und Motorbooten zu erhalten. Um 2000 wurde die Bevölkerungszahl auf 10-20.000 Mitglieder geschätzt, die teils in traditionellen Dörfern von Bananenanbau und Jagd, teils von Lohnarbeit in den Städten lebten. Die Shipibo-Conibo sind bekannt für eine komplexe Kosmologie, die sich auch in der materiellen Kultur (Keramik, Stickerei) ausdrückt.
Herrmann August Meyer (1871-1932) entstammte einer erfolgreichen Leipziger Verlegerfamilie. Nach dem Studium der Ethnologie und Anthropologie organisierte er zwei Expeditionen ins Gebiet des Xingú in Brasilien (1895/96 und 1898/99) und gründete mehrere deutsche Kolonien im Süden des Landes. Der wissenschaftliche Erfolg und die fachliche Aufbereitung der Expeditionen blieben bescheiden. Meyer gilt jedoch als besonderer Unterstützer des Leipziger Museums, zumal er dem Museum den Großteil seiner etwa 4000 Objekte umfassenden ethnografischen Sammlung schenkte. Davon sind heute noch ca. 1500 Objekte vorhanden.
Es ist bislang nicht nachweisbar, ob dieses Stück auch auf Meyers Xingu-Expeditionen gesammelt wurde, oder später, etwa durch seine wissenschaftlichen Netzwerke, in seine Privatsammlung kam. (MVL, Frank Usbeck, 21.09.2022)
Kultureller Kontext
Shipibo (Herstellung)
Reproduktion
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