Die eingestempelten Motivfelder zeigen jeweils eine stark stilisierte kleine Raubkatze in Seitenansicht, die in einem Sichelmond steht. Das Gesicht am Gefäßhals ist stark profiliert mit deutlich abgesetzten Ohren, die Augen treten plastisch hervor, im Nacken hängt eine kleine Quaste herab, der obere Teil des Ausgusses bildet den glatten, zylindrischen Kopfputz der Figur. Die Gesichtsdarstellung geht möglicherweise auf einen Einfluss der Lambayeque-Kultur zurück.
Die eingestempelten Motive auf der Oberseite des Gefäßes stellen in reduzierter Form das so genannte Mondtier dar, eine kleine, im Sichelmond stehende Raubkatze. Diese Darstellung findet sich weit verbreitet bereits in der Recuay- und Moche-Kultur und lässt sich möglicherweise bis in den Gallinazo-Stil zurück verfolgen. Als Vorbild der Darstellung steht eine kleine an der Nordküste heimische Raubkatze zur Diskussion (Oncifelis colocolo).
In der Chimú-Kultur stellt sie ein wichtiges Element dar, in dem sich eine Gottheit in Vorderansicht und mit verschiedenen Elementen in den seitlich erhobenen Händen und eine als Mondgöttin interpretierte Frauengestalt verbinden. (Claudia Schmitz)