Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
L 33 cm
Inventarnummer
SAm 00017
Die Hüftschnur eines Uluri-Schurzes der Kamayurá. Die Kamayurá im Gebiet des oberen Xingu gehören der Tupi-Guarani-Sprachfamilie an. Wie die benachbarten Gruppen war ihre Wirtschaft traditionell auf Pflanzstock-Bodenbau und Fischfang ausgerichtet. Intensive Tauschbeziehungen in der Region halfen bei der Verbreitung von Produkten und Gebräuchen spezialisierter Gruppen.
Der Uluri genannte Frauenschurz wird von den meisten Ethnien im Xingu-Gebiet getragen. Er besteht aus einer gedrehten Bastschnur, die um die Hüften gelegt wird. Daran befestigt ist ein Stück Rinde, das die Scham bedeckt und mit einer dünnen Bastschnur über dem Gesäß an der Hüftschnur befestigt. Der Uluri wird von erwachsenen Frauen getragen und einer Heranwachsenden nach Durchlaufen des Initiationsrituals in der Pubertät überreicht. Er ist in der Region so verbreitet, dass die verschiedenen Ethnien auch zusammenfassend als „Uluri-Völker“ bezeichnet wurden.
Der Sammler Herrmann August Meyer (1871-1932) entstammte einer erfolgreichen Leipziger Verlegerfamilie. Nach dem Studium der Ethnologie und Anthropologie organisierte er zwei Expeditionen ins Gebiet des Xingú in Brasilien (1895 und 1898/99) und gründete mehrere deutsche Kolonien im Süden des Landes. Der wissenschaftliche Erfolg und die fachliche Aufbereitung der Expeditionen blieben bescheiden. Meyer gilt jedoch als besonderer Unterstützer des Leipziger Museums, zumal er dem Museum den Großteil seiner etwa 4000 Objekte umfassenden ethnografischen Sammlung schenkte. Davon sind heute noch ca. 1500 Objekte vorhanden. (MVL, Frank Usbeck, 07.09.2021)
Der Uluri genannte Frauenschurz wird von den meisten Ethnien im Xingu-Gebiet getragen. Er besteht aus einer gedrehten Bastschnur, die um die Hüften gelegt wird. Daran befestigt ist ein Stück Rinde, das die Scham bedeckt und mit einer dünnen Bastschnur über dem Gesäß an der Hüftschnur befestigt. Der Uluri wird von erwachsenen Frauen getragen und einer Heranwachsenden nach Durchlaufen des Initiationsrituals in der Pubertät überreicht. Er ist in der Region so verbreitet, dass die verschiedenen Ethnien auch zusammenfassend als „Uluri-Völker“ bezeichnet wurden.
Der Sammler Herrmann August Meyer (1871-1932) entstammte einer erfolgreichen Leipziger Verlegerfamilie. Nach dem Studium der Ethnologie und Anthropologie organisierte er zwei Expeditionen ins Gebiet des Xingú in Brasilien (1895 und 1898/99) und gründete mehrere deutsche Kolonien im Süden des Landes. Der wissenschaftliche Erfolg und die fachliche Aufbereitung der Expeditionen blieben bescheiden. Meyer gilt jedoch als besonderer Unterstützer des Leipziger Museums, zumal er dem Museum den Großteil seiner etwa 4000 Objekte umfassenden ethnografischen Sammlung schenkte. Davon sind heute noch ca. 1500 Objekte vorhanden. (MVL, Frank Usbeck, 07.09.2021)
Kultureller Kontext
Kamayurá (Herstellung)
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns:
Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken: