Ein Gefäß aus einer aufgeschnittenen Kalebasse. Auf der Außenseite ist auf einer abstrahierten Karte eine Reiseroute zwischen verschiedenen Dörfern eingeritzt. Das Stück wurde 1895/6 im Gran Chaco gesammelt, auf dem Weg zum Startpunkt der ersten Meyer'schen Xingu-Expedition. Die Herkunftsgemeinschaft dieses Stücks lässt sich anhand von Objektmerkmalen und aufgrund der kargen Dokumentation bislang nicht bestimmen.
Herrmann August Meyer (1871-1932) entstammte einer erfolgreichen Leipziger Verlegerfamilie. Nach dem Studium der Ethnologie und Anthropologie organisierte er zwei Expeditionen ins Gebiet des Xingú in Brasilien (1895/96 und 1898/99) und gründete mehrere deutsche Kolonien im Süden des Landes. Der wissenschaftliche Erfolg und die fachliche Aufbereitung der Expeditionen blieben bescheiden. Meyer gilt jedoch als besonderer Unterstützer des Leipziger Museums, zumal er dem Museum den Großteil seiner etwa 4000 Objekte umfassenden ethnografischen Sammlung schenkte. Davon sind heute noch ca. 1500 Objekte vorhanden. (MVL, Frank Usbeck, 13.09.2022)