Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer SAm 19064
Material und Technik
Abmessungen
H 1,7 cm, Dm 2,5 cm
Inventarnummer
SAm 19064
Ein kleiner, kugelförmiger Stein mit umlaufender Rille. Diese diente wahrscheinlich dazu, den Stein an einem Riemen aus Leder oder Naturfaser zu befestigen. Es handelt sich hier also wohl um einen Bola-Stein. Die südamerikanische Jagd-Bola ist eine Steinschleuder aus mehreren solcher Riemen mit Stein, die sich beim Wurf um die Beine eines Jagdtieres wickeln und dieses zu Fall bringen. Kriegsbolas (bola perdida) wurden nach Einführung des Pferdes in Südamerika entwickelt. Sie haben nur einen Stein, sollen Trefferwirkung entfalten und Knochen brechen.
Entlang der Küste Brasiliens finden sich vielfach prähistorische Begräbnisstätten die vorrangig vor 5000-2000 Jahren angelegt wurden. Wegen der Bodenzusammensetzung werden sie als Sambaquis (shell mounds, Muschelhügel) bezeichnet. In diesen Gräberfeldern sind Verstorbene beigesetzt oder kremiert worden, oft auch mit diversen Grabbeigaben. Solche Gräber- oder „Urnenfelder“ wurden schon im 19. Jh durch Souvenirjäger und Forscher ausgebeutet. Heute versucht die Archäologie u.a. mit Bodenradar zu ergründen, ob die Toten bestattet oder kremiert, und ob ihnen materielle Güter beigegeben wurden.
Herrmann August Meyer (1871-1932) entstammte einer erfolgreichen Leipziger Verlegerfamilie. Nach dem Studium der Ethnologie und Anthropologie organisierte er zwei Expeditionen ins Gebiet des Xingú in Brasilien (1895/96 und 1898/99) und gründete mehrere deutsche Kolonien im Süden des Landes. Der wissenschaftliche Erfolg und die fachliche Aufbereitung der Expeditionen blieben bescheiden. Meyer gilt jedoch als besonderer Unterstützer des Leipziger Museums, zumal er dem Museum den Großteil seiner etwa 4000 Objekte umfassenden ethnografischen Sammlung schenkte. Davon sind heute noch ca. 1500 Objekte vorhanden. (MVL, Frank Usbeck, 04.08.2022)
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