Ein Gürtel für Mädchen. Er wird vorn zusammengebunden, so dass die Fransen vorn herabhängen.
Die Javaé (Eigenbezeichnung: xãju mahãdu) sind eine der drei Unterabteilungen der Karajá. Sie leben am Rio Araguaya, der die brasilianischen Bundesstaaten Mato Grosso und Goías bzw Tocantins trennt. Ihre Wirtschaft und Kultur ist auf das Leben am Fluss fokussiert, weniger auf den Wald. Sie leben bis ins 21. Jh von Fischfang und von Maniok- bzw. Maisanbau. Während die drei Gruppen vor Mitte des 20. Jh relativ eigenständig lebten, sind die Unterschiede heute vorrangig im Dialekt, aber kaum mehr in kulturellen Praktiken oder materieller Kultur zu beobachten.
Fritz Krause (1881-1963) war ein führender deutscher Ethnologe des frühen 20. Jh. Nach seiner ethnohistorischen Dissertation über die Pueblo des nordamerikanischen Südwestens widmete er sich zunehmend Forschungen zu Ethnien aus dem Amazonasgebiet. Im Auftrag des Leipziger Museums erwarb er 1908/09 während einer Expedition nach Brasilien mehrere hundert Objekte. Er leitete das Leipziger Museum 1927-1944 als Direktor und war Mitgründer der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde (1929). Wegen seiner Mitgliedschaft in der NSDAP und seiner Verstrickung in Kunstraub während des Krieges wurden ihm nach 1945 die Leitung und Positionen an Museum und Universität entzogen; allerdings wirkte er bis zu seinem Tode noch als Gutachter für ethnologische Forschungsprojekte in der DDR. (MVL, Frank Usbeck, 06.04.2023)