Die dem Museum für Völkerkunde zu Leipzig 1898 von Dr. Rudolf Endlich geschenkte Sammlung beinhaltete ein vielfältiges Konvolut von Alltagsgegenständen der Kadiveo, Aché (früher als Guayaqui benannt), Pai Tavytera (früher als Cainguá benannt), Chiquitano, Guató und Evueví (auch Payaguá). Durch Kriegsverlust ist ein Großteil dieser Sammlung verloren gegangen. Dennoch sind die wenigen Gegenstände wichtige Zeugnisse der von Kolonisten, Viehzüchtern und Großgrundbesitzern misshandelten und versklavten Menschen, wie zum Beispiel der Aché.
Die Recherche zu den Sammlungshintergründen ergab, dass es sich bei Endlich wohl um einen Geologen handelte (Globus" Bd. XXXI von 1877). Gesichert ist ein mehrjähriger Aufenthalt in Paraguay und der Kontakt zu dem Ethnologen und Mediziner Robert Lehmann-Nitsche, welcher lange Zeit in Argentinien lebte. Die Übergabe seiner Sammlung erfolgte als Schenkung mit Angabe der indigenen Gruppe und detaillierter Ortsangaben und teilweiser Übermittlung von Bezeichnungen und verwendeten Materialien.
Erwerbsangabe des Sammlers zu diesem Korb: "Cainguá, in der Nähe der Jesuitenmission Trinidad". Der heute, statt Cainguá verwendete Name ist "Paï-Tavytera". Sie gehören zu der Sprachfamilie Guarani-Kaiowas. Bereits im 17.Jahrhundert sind sie durch die nahen Jesuiten-Missionen assimiliert worden. (MVL, Melanie Meier, 30.09.2022)