Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer SAm 19436
Abmessungen
L (doppelt) 70 cm
Inventarnummer
SAm 19436
Eine Kette aus Zähnen und Samenperlen, aufgefädelt auf eine Schnur.
Die Jívaro bilden eine eigene, isolierte Sprachgruppe in den Vorbergen am Osthang der Anden in Nordost-Peru und Ecuador. Zu Untergruppen gehören die Shuar und Ashuar. Die Jívaro wehrten sich sich erfolgreich gegen das Vordringen sowohl der Inka als auch der spanischen Konquistadoren. Bis Mitte des 19. Jh unterhielten sie nur temporäre Kontakte zu kolonialen Siedlergemeinden, bauten danach aber Handelsbeziehungen auf. Ein Goldrausch in den 1930er Jahren führte zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Infolge dessen initiierten christliche Missionare die Einrichtung von Reservationen. Dort leben die Jívaro seitdem hauptsächlich von Subsistenz-Landwirtschaft, Gartenbau, und saisonaler Lohnarbeit. Bekannt geworden sind die Jívaro für ihre Tradition der Kopfjagd; die Kopftrophäen dienten Museen und Populärkultur in Europa und Nordamerika lange Zeit dazu, die Kultur zu exotisieren.
Herrmann August Meyer (1871-1932) entstammte einer erfolgreichen Leipziger Verlegerfamilie. Nach dem Studium der Ethnologie und Anthropologie organisierte er zwei Expeditionen ins Gebiet des Xingú in Brasilien (1895/96 und 1898/99) und gründete mehrere deutsche Kolonien im Süden des Landes. Der wissenschaftliche Erfolg und die fachliche Aufbereitung der Expeditionen blieben bescheiden. Meyer gilt jedoch als besonderer Unterstützer des Leipziger Museums, zumal er dem Museum den Großteil seiner etwa 4000 Objekte umfassenden ethnografischen Sammlung schenkte. Davon sind heute noch ca. 1500 Objekte vorhanden.
Es ist bislang nicht nachweisbar, ob dieses Stück auch auf Meyers Xingu-Expeditionen gesammelt wurde, oder später, etwa durch seine wissenschaftlichen Netzwerke, in seine Privatsammlung kam. (MVL, Frank Usbeck, 21.09.2022)
Kultureller Kontext
Jivaro (Herstellung)
Reproduktion
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