Ein Rauchrohr aus Holz mit deutlichen Nutzungsspuren. Der Sammler hat die indigene Bezeichnung "thlapup" (Erde, Pfeife) dokumentiert.
Die Lengua (Eigenbezeichnung: Enxet, Enthlet) sind die größte indigene Gruppe im Gran Chaco Paraguays. Ursprünglich waren sie Jäger, Sammler, und saisonale Fischer. Um 1800 wurden sie von spanischen Kolonisten fast ausgerottet, seitdem wächst ihre Zahl aber, so dass um 2010 etwa 17,000 Lengua im Gran Chaco lebten. Die meisten von ihnen sind heute Lohnarbeiter:innen und Mitglieder einer der verschiedenen Missionskirchen (z.B. Mennoniten) in der Region.
Herrmann August Meyer (1871-1932) entstammte einer erfolgreichen Leipziger Verlegerfamilie. Nach dem Studium der Ethnologie und Anthropologie organisierte er zwei Expeditionen ins Gebiet des Xingú in Brasilien (1895/96 und 1898/99) und gründete mehrere deutsche Kolonien im Süden des Landes. Der wissenschaftliche Erfolg und die fachliche Aufbereitung der Expeditionen blieben bescheiden. Meyer gilt jedoch als besonderer Unterstützer des Leipziger Museums, zumal er dem Museum den Großteil seiner etwa 4000 Objekte umfassenden ethnografischen Sammlung schenkte. Davon sind heute noch ca. 1500 Objekte vorhanden. (MVL, Frank Usbeck, 31.08.2022)