Kleine Messer mit Scheide, sogenannte jangdo (verzierte Messer), wurden während der Joseon Zeit von Koreanern aller gesellschaftlicher Schichten als eine Art Taschenmesser benutzt. Doch nur Angehörige der Oberschicht besaßen Messer, die mit kostbaren Materialien und kunstvollen Dekors verziert waren. Die Verwendung von Jade und Gold war dem Königshaus vorbehalten.
Insbesondere Frauen der oberen Gesellschaftsschichten besaßen Messer die mit einer Zierquaste oder kunstvoll geknüpften Knoten auch als Schmuckanhänger getragen wurden. Sie dienten im Notfall der Selbstverteidigung und sollten als letzten Ausweg die ehrenvolle Selbsttötung ermöglichen.
Das hier abgebildete Messer besitzt einen Griff und eine Scheide aus durchbrochen gearbeiteter, weißer Jade. Die Zierbeschläge und die Nadel, die die zum Feststecken der Frisur, aber auch als Zahnstocher verwendbar war, sind vergoldet.
(MVL, Dietmar Grundmann, 02.11.2020)