Der Kris ist Teil einer umfangreichen Sammlung von Zoologica und Ethnographica, die der gebürtige Bautzener Wolf C. von Schierbrand den Königlichen Sammlungen Dresden schenkte. Schierbrand stand von 1825 bis 1865 als Angehöriger des Ingenieurkorps in niederländisch-ostindischen Diensten und war mit Kartierungen sowie Projektierungen von Befestigungsanlagen beauftragt. Viele der von ihm geschenkten Kulturzeugnisse gehen auf andere Sammler zurück, deren Namen meist nicht überliefert wurden. Nach seiner Pensionierung lebte v. Schierbrand in Dresden und unterstützte das 1875/78 gegründete Königliche Zoologische und Anthropologisch-Ethnographische Museum durch Vermittlung von Sammlungen aus dem damaligen Nierderländisch-Ostindien (Indonesien). Dieser Kris gelangte 1867 nach Dresden, wurde zunächst im Königlichen Historischen Museums ausgestellt, bevor er 1882 an das Ethnographische Museum übergeben worden ist.
Zum Kris mit leicht gewellter Klinge (5 luk) und Yogya-typischem Griff gehört eine überlackierte Holzscheide mit einer warangka vom Gayaman-Typus. Der Originalangabe des Sammlers zufolge sei die Form (=dhapur) der Klinge "Dapor urap urap" genannt worden. (PM, 2021)