Zwischen 1855 und 1865 schenkte der gebürtige Bautzener Wolf C. von Schierbrand, der zwischen 1825 und 1865 in der niederländisch-ostindischen Kolonialarmee diente, 15 Steinskulpturen aus buddhistischen und hinduistischen Tempelanlagen Zentraljavas nach Dresden. Nicht in jedem Fall sind die genauen Erwerbsumstände bekannt. Bei einigen Skulpturen vermerkte Schierbrand, dass sie aus verfallenen und nicht mehr genutzten Tempeln stammen würden. Dieser Kopf einer Buddhastatue stammt von dem im 9. Jh. errichteten mahayana-buddhistischen Heiligtum Borobudur in Zentraljava. Der Jahrhunderte von vulkanischer Asche bedeckte und von Vegetation überwucherte Borobudur ist erst 1814 wiederentdeckt und 1835 freigelegt worden. Zahlreiche Skulpturenfragmente gelangten im 19. Jahrhundert in europäische Sammlungen bis die niederländische Kolonialregierung deren Ausfuhr untersagte.
Die von Schierbrand nach Dresden geschenkten javanischen Skulpturen wurden zunächst im Indien-Saal des Königlichen Antiken-Kabinetts ausgestellt und sind 1882 an das sieben Jahre zuvor gegründete Ethnographische Museum übergeben worden.

(MVD, Petra Martin)