Der aus Rattan geflochtene Schild wurde dem Museum im Juni 1880 von Hauptmann F. Meyer geschenkt, der im niederländisch-ostindischen Kolonialdienst stand und offensichtlich in den 1870er Jahren, während des Krieges gegen das Sultanat Atjeh, im Norden Sumatras im Einsatz war. In einem die Schenkung begleitenden Brief vom 14. Juni 1880 heißt es: "Atjeh-Schild. Ich habe davon verschiedene gesehen, doch in der Hauptsache waren sie diesem ähnlich. Einige waren ein bißchen größer, andere waren mit Kupferzierrathen bedeckt, aber alle bestanden aus spanischem Rohr (rotan) und hatten diese runde Form. In den Gefechten mit uns machten die Atjeher von diesen Schilden keinen Gebrauch; befreundete Atjeher erzählten mir, daß sie überhaupt wenig mehr gebraucht würden, höchstens noch in Zweikämpfen, wobei allein der Klewang als commantmäßige Waffe gelte. - Dieses Exemplar wurde in einem Hause gefunden." Etwa 30 Kulturzeugnisse gelangten zwischen 1880 und 1888 von Meyer, später als Major geführt, an das Dresdner Museum. Dem Objektbestand nach zu urteilen, war Meyer Ende der 1880er Jahre in Borneo und Tanimbar im Einsatz. (P. Martin, 2019)