Die polychrome Holzskulptur stellt Garuda dar, der in der hinduistischen Mythologie Reittier (vahana) Vishnus und Götterbote ist. Die auf einem Spiegel montierten vierteilige Plastik (Flügel und Schwanz sind separat gefertigt) ist jedoch eher als Ausdruck indonesischer Identität zu interpretieren. Eine gravierte Messingplatte am Sockel der Skulptur weist diese als ein offizielles Geschenk der Republik Indonesia an das Gastgeberland der Leipziger Messe aus. Auf der am 15.03.1981 eröffneten Frühjahrsmesse in Leipzig waren 9000 Aussteller aus 60 Ländern vertreten. Sie galt als das größte handelspolitische Ereignis vor dem X. Parteitag der SED und sollte – gemäß der damaligen Presse – ein Zeichen für Frieden, Entspannung und weltoffenen Handel sein. Zum Auftakt besuchten der Generalsekretär des ZK der SED und Vorsitzende des Staatsrates der DDR, Erich Honecker, und Mitglieder des Politbüros die Messehallen. Während des Rundgangs durch Kollektivausstellungen, Informations- und Branchenstände kam es zu Gesprächen und Begegnungen mit Persönlichkeiten des politischen und wirtschaftlichen Lebens aus zahlreichen Ländern, darunter Indonesien. Die Plakette verweist auf das Ereignis: „Überreicht an Seine Exellenz Herrn Erich Honecker vom Indonesischen Stand anläßlich der Leipziger Frühjahrsmesse 1981“. Offizielle Geschenke von Staatsgästen sind zunächst im Historischen Museum Berlin bewahrt worden. Einige sind noch in den 1980er Jahren dem Dresdener Museum übergeben worden – wie dieser Garuda. (PM, 2022)