Der Gürtel ist Teil einer Sammlung, die der Theologe und Sprachwissenschaftler Nicolaus Adriani (1865-1926) zusammengetragen hatte. Adriani war seit 1894 im Auftrag der Niederländischen Missionsgesellschaft in Poso (Zentral-Sulawesi) tätig. 1899 erwarb das Museum für Völkerkunde Dresden mit finanzieller Unterstützung durch Arthur Baessler 173 Artefakte von Adriani. 1902 schenkte Adriani dem Museum weitere 74 Kulturzeugnisse aus dem Poso-Gebiet, darunter zehn Schnürgürtel. Adriani beschrieb deren Herstellung aus gefärbten Rattan und einer "paka" genannten Lianenart. Zur Funktion teilte er mit, dass derartige Schnürgürtel von jungen Mädchen, sehr selten auch von verheirateten Frauen, getragen wurden, um eine schlanke Taille zu erhalten. Die Schnürgürtel konnten nur durch Aufschneiden vom Körper gelöst werden. Fernerhin teilt Adriani mit, dass diese Schnürgürtel bei den To Pebato genutzt worden sind und dort den Lokalnamen "ale" führten. (PM, 2019)