Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 47308
Die textile Dekoration ist Teil der Verzierung eines Braut- oder Paradebettes wie es anlässlich von Hochzeitsfesten bei den im Hochland von Padang lebenden Minangkabau aufgebaut worden ist und in traditionsverbundenen Familien noch wird. Zum Schmuck des Bettes gehören prachtvolle, mit Goldfäden bestickte Textilien, die Kissen umkleiden oder hausähnliche Dekorationen bilden sowie Perlengehänge.
Mehrere Teile eines solchen Paradebettes gelangten durch den Naturforscher Edmund Jacobson (1870-1944) in die Dresdener Sammlung. Jacobson entstammte einer vermögenden Familie, die bereits in mehreren Generationen mit dem damaligen Niederländisch-Ostindien durch Plantagenwirtschaft, Handel mit Kolonialwaren und Tätigkeit in der Kolonialverwaltung verbunden war. Seit 1893 war der in Frankfurt gebürtige Niederländer selbst in verschiedenen Orten Indonesiens tätig. Neben der Führung der väterlichen Fabrik in Semarang folgte er seiner Passion zu Naturstudien und wurde zu einem geachteten Amateurzoologen. Forschungsreisen führten ihn zum Krakatau und zur Insel Simalur (Simeulue) an der Westküste Sumatras. Von 1919 bis 1932 ließ er sich in Fort de Kock (heute Bukittinggi) im Hochland von Padang nieder. Seine dort entstandene kleine ethnographische Sammlung von etwa 50 Kulturzeugnissen der Minangkabau übergab er 1931 dem Dresdener Chemiker und Technologen Edmund Graefe, der sie im Folgejahr dem Museum schenkte. Zu dieser Textildekoration überlieferte Jacobson als Lokalbezeichnung kain rentjong und als Herstellungsort Sanding Bakar (Saniang Bakar?) am Singkarak-See. Das komplette hausähnliche Gebilde, von dem hier nur der Giebel vorliegt, wurde nach Jacobson bantal gadang (großes Kissen) genannt. (PM, 2022)
Kultureller Kontext
Minangkabau (Herstellung)
Reproduktion
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