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Drei Trinkschalen (bode puru) und 2 Teller (patri) aus Blättern

uns nicht bekannt - Hersteller
Ort, Datierung
Indien, Chota Nagpur, Jharkand, Distrikt Hazaribagh, Dorf Dato, vor/um 2003
Abmessungen
Trinkschale 1) 6 x 10,5 x 16 cm, Trinkschale 2) 7,5 x 10,3 x 17 cm, Trinkschale 3) 8 x 10,5 x 16,5 cm Teller 1) 4 x 28,5 x 28 cm, Teller 2) 4 x 31,5 x 28 cm
Inventarnummer
77419 a-e
Die Schalen und Teller aus zwei gefalteten und mit fein gesplissenem Bambus zusammengehefteten Blättern wurden von den austroasiatisch sprechenden Munda, einer der zahlenmäßig stärksten Adivasi-Gruppen Indiens, gefertigt. Siedlungsgebiete dieser Stammesgemeinschaft befinden sich in den östlichen Bundesstaaten Jharkand, Bihar, Odisha, Chhattisgarh, West Bengal, und hier vor allem im Landschaftsgebiet von Chota Nagpur. Die traditionelle Wirtschaft der Munda basiert auf Bodenbau und Haustierhaltung, ergänzt durch Jagd, Fischfang und Sammeltätigkeit. Die Wälder und Dschungel des Dekkan-Plateaus von Chota Nagpur bieten zahlreiche Pflanzen, die als ergänzende Nahrungs- oder Heilmittel dienen sowie Material zur Herstellung von Kleidung und Hausrat liefern. Die doppellagigen, bis zu vierzig Zentimeter langen, wasserresistenten Blätter der Mohuline-Schlingpflanze (Bauhinia Vahlii, von den Munda ruṛuƞ genannt) eignen sich sowohl für die Anfertigung von Regenumhängen oder –hüten und Schirmen als auch zur Herstellung von Tellern und Gefäßen. Die Blätter des Sal-Baumes (Shorea robusta) werden in gleicher Weise genutzt. Blattgefäße finden vor allem bei Gemeinschaftsspeisungen Verwendung, wie zum Beispiel anlässlich von Hochzeitsfeiern, bei denen zahlreiche Gäste über mehrere Tage zu beköstigen sind. Das traditionelle Reisbier (Haria) wird dabei in Blattschalen gereicht. Das Blattgeschirr wurde 2003 aus dokumentarischen Gründen erworben, da ihre Herstellung allmählich aufgegeben wird. Gründe für den Kulturwandel sind die fortschreitende Industrialisierung des an Bodenschätzen reichen Chota Nagpur, was Entwaldung der Region, Umsiedlung von Adivasi-Gruppen sowie deren wirtschaftliche und kulturelle Neuorientierung mit sich bringt. (Lydia Icke-Schwalbe / Petra Martin, 2014)
Kultureller Kontext
Munda (Herstellung)
Reproduktion
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