Im Jahr 1889 schenkte der Dresdner Strohhutfabrikant Wilhelm Kronheim (1861-1930) dem Völkerkundemuseum eine Serie von Gegenständen zur Bambusflechterei auf der Insel Java (Kat. Nr. 10659 - 10683). Diese umfasst Rohmaterialien, Arbeitsgeräte und alle Arbeitsstadien zur Herstellung eines geflochtenen Huts. Nähere Informationen zur Provenienz sowie zu den Intentionen Kronheims liegen (noch nicht) vor. Möglicherweise diente die Dokumentation der javanischen Hutflechterei der Inspiration der heimischen Strohhutfabrikation. Wilhelm Kronheim leitete die unter "V. Kronheim" firmierende Manufaktur während der Jahre 1883 bis 1917. Die Hauptgeschäftsstelle befand sich in Dresden auf der Seidnitzer Str., eine Ablieferstelle für die im Heimgewerbe erzeugten Strohhüte war in Kreischa. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren etwa 400 Mitarbeiter (überwiegend Frauen) bei V. Kronheim beschäftigt. (P. Martin, 2020)