Ein Pfeifentomahawk mit hölzernem Stiel. Laut Katalog des Vorbesitzers gehörte er einem Krieger oder Oberhaupt der Missisauga (eine Unterabteilung der Anishinaabe/Ojibway), der bei einer Schlacht am Fort Niagara im Krieg von 1812 getötet wurde. Dies könnte bei den dortigen Gefechten zwischen US-Truppen und Briten und deren jeweiligen indigenen Verbündeten am 13.10. und 21.11. 1812 geschehen sein.
Pfeifentomahawks vereinen die Funktion von Kriegsbeil und Friedenspfeife in einem Gerät und haben daher hohe symbolische Bedeutung. Sie sind seit dem frühen 18. Jahrhundert in Benutzung. Die Klingen sind in der Regel aus geschmiedetem Eisen. Die Klinge dieses Stücks ist dem verbreiteten "Missouri War Hatchet" Typ zuzuordnen (schmales, zur Schneide hin nur wenig auslaufendes Blatt). Dieser Typ Kriegsbeil wurde von den Franzosen im 17. Jh. eingeführt und war bis Mitte des 19. Jh. in Benutzung. Britische Hersteller vertrieben sie in großer Stückzahl über die Händler an der Siedlungsgrenze.
Das Pfeifenrohr eines Pfeifentomahawks ist oft aus Eschenholz. Dieses wird längs gespalten, das Mark herausgeschabt, und dann die Hälften wieder zusammengefügt. In anderen Varianten wird das weiche Mark aus einem Sumach-Stab herausgestoßen, ohne diesen aufzuschneiden. (MVL, Frank Usbeck, 21.02.2020)