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Serpentinsteinplastik "Sedna"

uns nicht bekannt - Hersteller
Ort, Datierung
Kanada, Nunavut, Kingnait, vor 1991
Abmessungen
10 x 6 x 11,9 cm, 428 g
Inventarnummer
70863
Plastik aus grün-grau-beige marmoriertem Serpentinstein: "Sedna" von Kopapik Ragee. Sedna wurde in der traditionellen Religion der Inuit als „Alte der Meere“, und „Mutter aller Meeresgeschöpfe“ verehrt. Sedna bestimmte darüber, welche und wie viele Meerestiere gefangen und gegessen werden durften. Verstießen die Menschen gegen ihr Gebot, dann schickte sie einen Sturm oder zog den Jäger und seine Familie in die Tiefe. Kopapik Ragee (1931-) gehörte zur ersten Generation, die Kingait (Cape Dorset) zu einem Künstlerzentrum werden ließen. Den Grundstock für die Bedeutung dieser Siedlung auf dem Kunstsektor legte James A. Houston, der sich als Regierungsbeauftragter (in Zusammenarbeit mit der Canadian Art Guild) für einige Zeit hier niederließ. Houston förderte zunächst das Gestalten ausdrucksvoller Skulpturen, wobei als Rohstoffe hauptsächlich Gesteine dienten, die in nahe gelegenen Steinbrüchen mit einfachen Mitteln im Tagebau gewonnen werden konnten. In Cape Dorset entwickelte ein bedeutendes Kunstzentrum für Steinskulpturen und Druckgrafik. Der Vertrieb wurde anfänglich über die HBC, die einzige Handelsgesellschaft am Ort, abgewickelt. 1962 übernahm die Vermarktung eine den Inuit selbst gehörende Vertriebsorganisation, die West Baffin Eskimo Co-operative.
Die heute als charakteristisch bekannte und allgemein übliche Bildhauerkunst der Inuit begann gegen Ende der 1940er Jahre, als sich die Lebensumstände änderten, und die Inuit aus den traditionellen Camps in feste Siedlungen zogen. Als neue Einkommensquelle neben der abnehmenden Jagd und durch vermehrte Kontakte zu Weißen („Qallunaat“ in Inuktitut), auch als Auftraggeber, konnte sich diese neue Kunstrichtung entfalten. Unterstützend war dabei auch die gezielte Förderung durch die kanadische Bundesregierung. Die Motive für die Skulpturen sind in der Tradition und im Alltag der Inuit zu suchen, werden jedoch auch durch die Vorgaben des Kunstmarktes beeinflusst. (VMH, Johanna Funke, 26.06.2019)
Kultureller Kontext
Inuit (Erwerbung)
Reproduktion
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