Ein kleines Filzdeckchen mit für die Kunst der Pueblo typischen abstrakt-geometrischen Mustern. Vermutlich ist dies eine Referenz auf die im Südwesten verbreitete Webkunst, und sollte einen kleinen und preiswerten Ersatz - etwa als Tischschmuck - für großformatige Decken und Teppiche auf dem Souvenirmarkt bieten.
Auffällig sind die beiden zentral angeordneten Swastika-Symbole. Die Verwendung des Swastika unter indigenen Gruppen als Sonnen- und Glückszeichen, besonders im nordamerikanischen Südwesten, erregte während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland viel Aufsehen - es ist nicht verwunderlich, dass ein solches Souvenir im frühen 20. Jh nach Deutschland gelangte. Die Verbreitung des Symbols wurde in NS-Propagandaschriften teils als Beweis für weltweite antisemitische Ressentiments interpretiert, teils als Indiz für das Fortbestehen einer prähistorischen "ur-arischen" Zivilisation, die angeblich einst die ganze Welt umspannt hatte. Damit wurden "Indianer" ebenso wie Tibeter zu "arischen" Verwandten der Deutschen erklärt.
In den USA beendeten viele indigene Künstler:innen und Stammesregierungen ab 1939 offiziell die Nutzung des Symbols, um sich damit von der Rassenpolitik des NS-Regimes und vom Krieg zu distanzieren. Diese in den US-Medien wirksam publizierten Aktionen wurden allerdings in Deutschland nicht kommentiert. (MVL, Frank Usbeck, 12.09.2022)