Ein Pfriem aus einem geraden langen Knochen. Offenbar war der Sammler ein Teilnehmer einer amerikanischen Expedition ins Pueblo-Gebiet im Südwesten gewesen. Solche Expeditionen fanden verstärkt in den 1870er Jahren statt, als das im mexikanisch-amerikanischen Krieg 1846-48 gewonnene Gebiet systematisch vermessen wurde und dabei auch die Pueblos von Mitarbeitern des American Bureau of Ethnology und der Smithsonian Institution besucht wurden. Auf solchen Expeditionen wurden riesige Sammlungen regionaltypischer Handwerkskunst und Alltagsgegenstände angelegt, die dann schrittweise den Weg in Museen im Osten der USA und in Europa fanden. Dabei wurden auch Gegenstände an den verlassenen Siedlungsplätzen der präkolumbischen Kulturen (z.B. Hohokam, Anasazi) gesammelt. Ohne Datierung lässt sich derzeit nicht sagen, ob das Stück von den modernen Pueblokulturen stammt, oder ein archäologisches Stück der vorkolonialen Blütezeit im Südwesten um 900-1300 u.Z. ist. (MVL, Frank Usbeck, 08.04.2022)