Ein Scherben eines größeren Stücks Keramik, das mit Farben in verschiedenen Brauntönen bemalt ist. Laut Eingangsbuch wurde das Stück dem Museum 1931 geschenkt. Offenbar war der Sammler ein Teilnehmer einer amerikanischen Expedition ins Pueblo-Gebiet im Südwesten gewesen. Solche Expeditionen fanden verstärkt in den 1870er Jahren statt, als das im mexikanisch-amerikanischen Krieg 1846-48 gewonnene Gebiet systematisch vermessen wurde und dabei auch die Pueblos von Mitarbeitern des American Bureau of Ethnology und der Smithsonian Institution besucht wurden. Auf solchen Expeditionen wurden riesige Sammlungen regionaltypischer Handwerkskunst und Alltagsgegenstände angelegt, die dann schrittweise den Weg in Museen im Osten der USA und in Europa fanden.
Es lässt sich vorerst nicht sagen, ob der Scherben von zeitgenössischen Pueblos oder etwa einer verlassenen Siedlung präkolumbischer Kulturen (z.B. Hohokam oder Anasazi) stammt. Sowohl bewi den verlassenen Siedlungen als auch den Pueblos finden sich teils große "Abraumhalden" mit zerscherbten Keramik-Gefäßen, wo dieses Stück aufgesammelt worden sein könnte. (MVL, Frank Usbeck, 08.04.2022)