Eine Hopi Polacca-Schale aus Ton.
Stile werden oft nach dem Ort ihres ersten Bekanntwerdens benannt. Allerdings fand sich der Polacca-Stil der Hopi-Töpferei an allen Orten der First Mesa, eines der drei Haupt-Plateaus des Hopi-Territoriums. Die Stile kennzeichnet eine bestimmte Form und Farben. Der Polacca-Stil entstand, als während wiederkehrender Epidemien und Dürren im 18. Jahrhundert die Bewohner der Dörfer flüchteten, viele davon ins Zuni-Pueblo in New Mexico. Von dort brachten sie die Variante polychromer Töpferei mit, so dass sich Zuni- und Hopi-Töpferei-Designs etwa 1790-1900 sehr ähnlich waren.
Gute Beziehungen zwischen deutschen und US-Museen im späten 19. Jh ermöglichten große, systematische Tauschaktionen (z.B. Objekte der Dresdner Sammlung aus Südostasien und dem Pazifik im Tausch für nordamerikanische Ethnografica). Dies betrifft auch die Sammlung, die 1879-1882 unter dem Geografen James Stevenson während mehrerer großer Sammelexpeditionen in den amerikanischen Südwesten angelegt wurde und über 2800 Stücke betrug. Über die Tauschbeziehungen gelangte ein Teil der Stevenson-Sammlung - so wie dieses in den Unterlagen nicht näher bezeichnete Stück - nach Dresden. (MVL, Frank Usbeck, 14.04.2021)