Kopfschmuck ("Roach") aus Borsten
uns nicht bekannt - Hersteller Lenders, Emil W. (1864 - 1934) - Sammler
Ort, Datierung
Nordamerika, Prärie vor 1907
Material und Technik
Abmessungen
44 x 32 x 5 cm
Inventarnummer
31223
Ein Kopfaufsatz für Männer, sogenannter "roach". Der Begriff geht auf das heute obsolete englische Verb 'to roach' für das Stutzen von Pferdemähnen zurück. Wie dieses Objekt bestehen die meisten Roaches aus Borsten des Baumstachlers (urson) und den Schwanzhaaren der Weißwedelhirschs. Die grellrote Färbung kann ein Verweis auf den Status des Trägers als Kriegsveteran sein.
In manchen Stämmen entwickelte sich der Roach aus einer im 19, Jh verbreiteten Frisur (der sog. "Mohawk" oder "Irokesenschnitt"); heute wird er generell als Aufsatz getragen (zu festlichen Anlässen wie Powwows). Gruppen der nödlichen Plains bevorzugen Roaches mit langem Haar, das weit ausufert wie bei diesem Stück. Die Gruppen der südlichen Plains tragen Roaches eher mit kürzerem, senkrecht stehendem Haar. (MVL, Frank Usbeck, 22.01.2020)
Emil W. Lenders (1865 in London – 1934 in Oklahoma) war ein deutsch-amerikanischer Maler und Sammler von Ethnographika. Aufgewachsen und ausgebildet in Deutschland, siedelte er mit jungen Jahren in die USA über, wo er bald als Maler von Tieren und Landschaften bekannt wurde. Angesteckt von der Romantisierung des „Wilden Westens“, begann er, auch Szenen des Lebens der indigenen Bevölkerung, des Cowboylebens, sowie der populären Wildwest-Shows darzustellen. Dadurch wurde er bald mit historischen Persönlichkeiten wie William F. Cody („Buffalo Bill“) und indigenen Würdenträgern bekannt, was ihm das Sammeln von Ethnographika erleichterte. Die Museen in Leipzig und Dresden profitierten von seiner Sammeltätigkeit; in Konkurrenz mit amerikanischen Museen um die besten Stücke hatten deutsche Einrichtungen oft das Nachsehen. Lenders war daher ein hervorragender Kontakt für die Sammeltätigkeit und Vermittlung von Objekten und indigenen Verkäufern vor Ort.
In manchen Stämmen entwickelte sich der Roach aus einer im 19, Jh verbreiteten Frisur (der sog. "Mohawk" oder "Irokesenschnitt"); heute wird er generell als Aufsatz getragen (zu festlichen Anlässen wie Powwows). Gruppen der nödlichen Plains bevorzugen Roaches mit langem Haar, das weit ausufert wie bei diesem Stück. Die Gruppen der südlichen Plains tragen Roaches eher mit kürzerem, senkrecht stehendem Haar. (MVL, Frank Usbeck, 22.01.2020)
Emil W. Lenders (1865 in London – 1934 in Oklahoma) war ein deutsch-amerikanischer Maler und Sammler von Ethnographika. Aufgewachsen und ausgebildet in Deutschland, siedelte er mit jungen Jahren in die USA über, wo er bald als Maler von Tieren und Landschaften bekannt wurde. Angesteckt von der Romantisierung des „Wilden Westens“, begann er, auch Szenen des Lebens der indigenen Bevölkerung, des Cowboylebens, sowie der populären Wildwest-Shows darzustellen. Dadurch wurde er bald mit historischen Persönlichkeiten wie William F. Cody („Buffalo Bill“) und indigenen Würdenträgern bekannt, was ihm das Sammeln von Ethnographika erleichterte. Die Museen in Leipzig und Dresden profitierten von seiner Sammeltätigkeit; in Konkurrenz mit amerikanischen Museen um die besten Stücke hatten deutsche Einrichtungen oft das Nachsehen. Lenders war daher ein hervorragender Kontakt für die Sammeltätigkeit und Vermittlung von Objekten und indigenen Verkäufern vor Ort.
Kultureller Kontext
Dakota (Erwerbung)
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns:
Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken: