Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer 70057
Ein Kopfschmuck der Innu (Naskapi). An einem hellen Lederband sind hell- und dunkelblaue Rocailles-Glasperlen-Schnüre in einer Linie von "Wellen"-Muster in Längsrichtung auf gemustertem Stoff appliziert und die Zwischenräume mit dunkelblauen Perlen ausgefüllt. Dunkelblaues Seidengewebe dient zur Einfassung der Außenkanten.
Eva Lips (1906-1988) war eine deutsche Ethnologin. Während des Exils in den USA betrieb sie mit Ihrem Mann Julius Feldforschung bei Ethnien des nordöstlichen Waldlandes, wie den Innu. Bei der Rückkehr nach Deutschland übernahm Julius die Leitung des Leipziger Instituts für Ethnologie, starb jedoch 1950. Eva Lips leitete das Institut dann bis Mitte der 1960er Jahre. Sie bildete eine ganze Generation von DDR-Ethnologen aus, die bis nach 1990 die Arbeit in Museen und Universitäten prägten. Ihre Forschung und Lehre wandte auch Methoden der amerikanischen Anthropologie an, die sie während des Exils kennen gelernt hatte. Mit zahlreichen Sachbüchern wie „Das Indianerbuch“, „Nicht nur in der Prärie“ oder „Sie alle heißen Indianer“ vermittelte sie ethnologisches Fachwissen über das indigene Amerika an ein breites Publikum wie auch Kinder und Jugendliche. Sie trug damit zur Popularisierung der Ethnologie in der DDR bei, und bediente Sehnsüchte breiter Bevölkerungsschichten aufgrund fehlender Reisefreiheit wie auch der seit dem 19. Jh. andauernden „Indianerbegeisterung“.
Das Stück könnte auf einer Reise während des Exils von Julius und Eva Lips (1935-1947) oder während der Forschungsreise von Eva Lips 1959 gesammelt worden sein. Ihre Reise nach Kanada 1959 war eine der wenigen damals möglichen Forschungsreisen ins westliche Ausland. Dabei gesammelte Ethnografica stellen also eine Rarität in der Sammlungsgeschichte des Museums während der DDR dar. (MVL, Frank Usbeck, 01.08.2023)
Kultureller Kontext
Naskapi (Sammelereignis)
Reproduktion
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