Ein Stab für rituellen Nahkampf. Auf den Plains wurde unter vielen Gruppen das "Zählen" des sogenannten "Coup" praktiziert: Man berührt einen Feind mit der bloßen Hand oder mit solch einem speziellen Stab (coup stick), jedoch nicht in der Absicht, ihn zu verletzen oder zu töten, sondern um den eigenen Mut zu beweisen und um den Feind zu demütigen. Diese Demütigung wurde erreicht, da man dem Feind durch die Berührung bewies, dass man ihn leicht hätte töten können. Zudem raubte man ihm dadurch auch spirituelle Kraft, während man gleichzeitig die eigene spirituelle Kraft auflud. Diese spirituelle Demütigung/Aufladung konnte noch gesteigert werden, indem man die Situation nach der Schlacht vor der versammelten Gemeinschaft in einem Tanz symbolisch nachstellte. Auch dieser Tanz wird "Coup zählen" genannt, so wie die eigentliche Kampfhandlung.
Bei einigen Gruppen, wie etwa den Crow, zählt ein Coup zu einer fest umschriebenen Liste von Taten, die ein Krieger ausführen muss, um einen bestimmten Status als Kriegshäuptling zu erreichen. Die Praxis wird bis heute fortgeführt. Es gibt Berichte von indigenen Soldaten der US Armee, die im Zweiten Weltkrieg im Nahkampf einen "Coup" an deutschen oder japanischen Soldaten, oder in Vietnam an Kämpfern der Viet Cong oder der Nordvietnamesischen Armee gezählt haben. Diese Taten wurden zu Hause in Ehrungszeremonien pantomimisch/tänzerisch nacherzählt und so von der Gemeinschaft beglaubigt.

Die Herkunft des Objektes konnte bisher nicht geklärt werde, es gelangte 1974 über das Museum Burg Kriebstein an das Museum für Völkerkunde Dresden. (MVL, Frank Usbeck, 24.01.2020)