Holzlöffel
uns nicht bekannt - Hersteller
Ort, Datierung
Nordamerika, Kanada, Nordwestküste, vor 1898
Material und Technik
Abmessungen
28 x 7,5 x 9 cm
Inventarnummer
27199
Ein geschnitzter Holzlöffel zur Verwendung bei Potlatch-Festen. Die Innenseite ist mit Ornamenten in typischem Nordwestküstenstil mit roter und blauer Farbe bemalt. Mit dem „Potlatch“ (dt: „geben“) werden bis heute bei Gemeinschaften der First Nations der Nordwestküste sozialer Rang, Verwandtschaftsbeziehungen sowie (im)materielle Privilegien von Gastgeber*innen und Gästen ausgehandelt. Man kann ein Potlatch zu großen Ereignissen wie Tod, Heirat, Hausbau oder Initiation, oder zu alltäglichen Anlässen halten. Die Gastgeber*innen verteilten dabei Geschenke wie Kanus, Pelze, Decken, heute auch Schmuck, Kleidung oder Kaffee, und bewirten die Gäste. Somit werden die Gäste „bezahlt“, um den Status der Gastgeber*innen zu bezeugen. Im 19. Jh. eskalierten die Potlatches zeitweilig zu Wettkämpfen, bei denen man sich in der Zurschaustellung von Reichtum überbot, etwa durch das Zerstören von Geschenken oder das übermäßige Angebot von Speisen. Weil diese rituelle Großzügigkeit den westlichen Prinzipien der Anhäufung von Kapital widersprach, wurde das Fest 1885-1951 in Kanada verboten, um eine „Zivilisierung“ der Gemeinschaften zu erzwingen. (MVL, Frank Usbeck, 03.08.2022)
Kultureller Kontext
Tsimshian (Sammelereignis)
Reproduktion
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