Diese Tabakpfeife hat einen für nordamerikanische "Friedenspfeifen" ungewöhnlichen Kopf. Er ist aus Catlinit, das an den heiligen Pfeifensteinbrüchen in Pipestone, Minnesota abgebaut wird. Die Tabakpfanne ist nicht, wie traditionell üblich, zylindrisch, sondern bildet eine auf dem Rohr stehende Scheibe. Daneben ist eine auf dem Grat gezackte rechteckige Scheibe angeordnet. Darauf sind mehrere Figuren eingraviert. Zum einen ein Tipi, zum anderen der Kopf eines Mannes mit für die nördlichen Prärien typischer Büffelhörnerhaube, die nur von besonders angesehenen Männern getragen wurde. Auf der runden Pfannenscheibe ist eine menschliche oder anthropomorphe Figur, die eine Tabakpfeife in der Hand hält, abgebildet.
Zudem sind weitere Gravuren zu erkennen, die vom Sammler als "eine Art Schrift" interpretiert wurden. Der Akte ist zu entnehmen, dass der Pfeifenkopf zerbrochen war und "mit gummiarabicum wieder zusammengeleimt worden" ist. Solche von der zylindrischen Form der Tabakspfanne abweichenden Verzierungen setzten sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts für die Souvenirproduktion zum Verkauf an Touristen (z.B. Niagarafälle) durch.
Das Pfeifenrohr ist auf der zum Pfeifenkopf zeigenden Seite über eine Länge von c. 18 cm gedreht. Frühe Materialuntersuchungen am Museum vermuteten, dass das Rohr an den Seitenkanten blassgrün gefärbt worden war, worauf die Farbe ins restliche Material hineingelaufen sei und dem Rohr einen grünlichen Schimmer gegeben habe.
(MVL, Frank Usbeck)