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Geschwister (Spielende Kinder)

Liebermann, Max (1847-1935) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
81 x 124 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2457 F
Max Liebermann gehört mit Max Slevogt und Lovis Corinth zu den bedeutendsten Vertretern des deutschen Impressionismus. Nach seinem Studium an der Kunstschule in Weimar zog der Maler 1873 nach Paris und trat zunächst mit naturalistischen Werken sozialer Thematik in Erscheinung. In Frankreich empfing er wesentliche Impulse von der Schule von Barbizon. Gleichzeitig öffnete er sich bei Studienaufenthalten in den Niederlanden der Freilichtmalerei. Dort fertigte er 1875/76 mehrere Skizzen für das Gemälde „Geschwister“ an, welches er dann in seinem Pariser Atelier ausführte. Zur Verstärkung inhaltlicher Aspekte griff er noch einmal auf die dunkeltonige Ateliermalerei zurück. Indem er die räumlichen Details reduzierte – das Mobiliar wurde bis auf eine Schüssel am rechten Bildrand durch pastose Übermalungen zurückgenommen –, verdichtete er die Komposition der am Boden spielenden Bauernkinder in ein flaches Dreieck. Liebermanns bildnerischer Fokus lag vor allem auf den im Spiel versunkenen Kindern. Durch den starken Kontrast vom strahlend weißen Lätzchen des Kleinkindes zu den graubraunschwarzen Farbabstufungen der Umgebung wird der Blick ins Zentrum des Geschehens gelenkt. Hochinteressiert betrachtet der etwa einjährige Knabe ein rotes Stoffpüppchen, das ihm die große Schwester reicht. Diese scharf beobachtete, das naive kindliche Wesen prägnant erfassende Szene weist Bezüge zur niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts auf, insbesondere zu Frans Hals, dessen Werke Liebermann auch kopierte. Die Kinderbildnisse Liebermanns, die in seinem OEuvre breiten Raum einnehmen, unterscheiden sich in ihrer realistischen Sichtweise grundlegend von den vielen sentimental verklärenden Kinderbildnissen des 19. Jahrhunderts. (Autor: Heike Biedermann, 2018)

1924 erworben aus der Kunsthandlung Carl Nicolai, Berlin
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet rechts oben: M. Liebermann 76
Reproduktion
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