Archaistische Athena, sog. Dresdner Pallas
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
H: 136 cm, B: 35 cm, T: 42 cm
Museum
Inventarnummer
Hm 026
Kopf und Arme der Statue, die 1662 in der Nähe der Caracalla-Thermen entdeckt wurde, haben sich nicht erhalten. Wie die Ägis, ein übelabwehrender Schutzumhang mit dem grässlichen Haupt der Gorgo Medusa, verrät, handelt es sich um eine Darstellung der Göttin Athena. Ihre Kleidung setzt sich aus einem feinen Chiton (dem griechischen Unterkleid), einem faltenreichen Übergewand, einem kurzen Manteltuch und besagter Ägis zusammen. Durch die ursprüngliche Bemalung waren die Gewänder einst deutlicher voneinander unterscheidbar und auch die comicstripartige Bebilderung der senkrecht verlaufenden Mittelfalte mit dem Kampf der olympischen Götter gegen die Giganten besser lesbar. Das altertümlich wirkende, sehr schematische Faltenspiel, die Art der Haarwiedergabe auf den Schultern und im Nacken und das steife Voranstellen des rechten Beines erinnern an Abbilder der Kriegsgöttin als Vorkämpferin in der Schlacht. Mit dem stilistischen Rückgriff auf altehrwürdige Bildwerke der mit Schild und Lanze bewaffneten, behelmten Göttin aus archaischer Zeit huldigte man zu Beginn des 1. nachchristlichen Jahrhunderts einer glorreichen Vergangenheit.
Dietrich Boschung, Jens Daehner, Wilfred Geominy, Huberta Heres, Kordelia Knoll, Frank Martin, Stefanie Oehmke, Joachim Raeder, Stephan F. Schröder, Frederike Sinn und Christiane Vorster (Bearb.): Katalog der antiken Bildwerke II. Idealskulptur der römischen Kaiserzeit 2, Best.-Kat. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Skulpturensammlung, München 2011, Kat. 238, S. 987-997, Nr. Inv. Hm 026, Abb. 238,1-11 (Friederike Sinn, Christiane Vorster)
Reproduktion
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