Statue eines Athleten, Typus Ölausgießer München
Ort, Datierung
1./2. Jh. n. Chr., nach einer verlorenen Bronzestatue aus der Zeit um 360/350 v. Chr.
Material und Technik
Abmessungen
H. (mit Ergänzungen) 183,0 cm, B: 68,0 cm, T: 42,0 cm
Museum
Inventarnummer
Hm 066
Im 4. Jh. v. Chr. hat ein griechischer Bildhauer für die Darstellung eines Siegers in einem athletischen Wettbewerb ein aus heutiger Sicht ungewöhnliches Motiv gewählt. Er zeigte den Athleten weder mit einem für seine Disziplin charakteristischen Attribut, etwa einem Diskus, noch mit dem Siegerkranz, also nach dem Sieg, sondern bei einem eher nebensächlichen Prozedere: Er wird seinen Körper in Kürze einölen. Die heute nicht mehr vorhandene linke Hand ist vor den Körper geführt, um dort das Öl aufzufangen, das jeden Moment aus dem kleinen Behälter heraustropfen wird, der sich einst in der rechten Hand befunden hat. Dass der rechte Arm dabei überraschend weit erhoben gewesen sein muss, ist mit dem Bestreben des Bildhauers zu erklären, den Körper nicht zusätzlich zum linken Unterarm auch noch vom rechten überschnitten sein zu lassen.
In der römischen Kaiserzeit ist der bis zum Scheitel ca. 1,82 m große ‚Ölgießer’, dessen Bildhauer bislang nicht ermittelt werden konnte, etliche Male abgeformt und mit Hilfe der Gipsabgüsse kopiert worden. Bei der Übertragung der Formen vom Gips auf den Marmorblock haben die ungemein versierten Kopisten hier und auch sonst größte Sorgfalt walten lassen. Im Fall des Dresdner Ölgießers lässt sich dies gut daran ablesen, dass ihm ein Kopf aufgesetzt ist, der eigentlich zu einer anderen Replik gehört (München, Glyptothek, Inv. Gl. 302). Georg Treu hat den Abguss des Kopfes der Münchner Replik farblich so geschickt an den Dresdner Torso anpassen lassen, dass man bei der Betrachtung des Digitalisats kaum erkennt, dass er aus Gips besteht.
Zu einem weiteren Dresdner Ölgießer (Hermes als Ölgießer) s. Hm 067.
In der römischen Kaiserzeit ist der bis zum Scheitel ca. 1,82 m große ‚Ölgießer’, dessen Bildhauer bislang nicht ermittelt werden konnte, etliche Male abgeformt und mit Hilfe der Gipsabgüsse kopiert worden. Bei der Übertragung der Formen vom Gips auf den Marmorblock haben die ungemein versierten Kopisten hier und auch sonst größte Sorgfalt walten lassen. Im Fall des Dresdner Ölgießers lässt sich dies gut daran ablesen, dass ihm ein Kopf aufgesetzt ist, der eigentlich zu einer anderen Replik gehört (München, Glyptothek, Inv. Gl. 302). Georg Treu hat den Abguss des Kopfes der Münchner Replik farblich so geschickt an den Dresdner Torso anpassen lassen, dass man bei der Betrachtung des Digitalisats kaum erkennt, dass er aus Gips besteht.
Zu einem weiteren Dresdner Ölgießer (Hermes als Ölgießer) s. Hm 067.
Dietrich Boschung, Jens Daehner, Wilfred Geominy, Huberta Heres, Kordelia Knoll, Frank Martin, Stefanie Oehmke, Joachim Raeder, Stephan F. Schröder, Frederike Sinn und Christiane Vorster (Bearb.): Katalog der antiken Bildwerke II. Idealskulptur der römischen Kaiserzeit 2, Best.-Kat. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Skulpturensammlung, München 2011, Kat. 166, S. 716-718, Nr. Inv. Hm 66, Abb. 166,1-4 (Joachim Raeder)
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