Der Kopf hat zu einer Replik des statuarischen Typus gehört, der seinen Namen nach der Replik trägt, die ein griechischer Bildhauer namens Stephanos, ein Schüler des Künstlers Pasiteles, im 1. Jh. v. Chr. geschaffen und signiert hat (Rom, Villa Albani, Inv. 906). Die im Jahr 1892 erworbene Dresdner Replik zeichnet sich durch eine hohe handwerkliche Qualität aus, die sich gut daran ablesen lässt, dass die heute nicht mehr vorhandenen Augen gesondert gearbeitet waren.
Das verlorene Bronzeoriginal, das eine Höhe von etwa 1,44 m besessen hat und eine ruhig stehende nackte Figur zeigte, ist in mehr als 20 Kopien (inkl. Umdeutungen, z. B. als Hermes) überliefert und war damit in der römischen Kaiserzeit eine der beliebtesten Jünglingsstatuen überhaupt. Die Datierung des Bronzeoriginals ist umstritten: Es ist entweder in der Zeit des Strengen Stils, um 470/60 v. Chr., geschaffen worden oder knapp 400 Jahre später, in Kenntnis eines Werkes aus der genannten Zeit.