Der Kopf hat zu einer mit großer Sorgfalt hergestellten Kopie einer knabenhaften, etwa 150 Zentimeter großen Bronzestatue des Gottes Apollon gehört, der sich anschickt, eine in seiner Nähe an einem Baum emporkriechende Eidechse mit einem Pfeil zu necken. Das ziemlich lange Haupthaar wird, wie es bei Darstellungen dieses Gottes üblich ist, von einer Binde zusammengehalten und bildet dabei oberhalb der Ohren kleine Schlaufen. Der zur Seite und etwas nach unten gerichtete Blick zielt auf die Eidechse. Der Gott ist nackt wiedergegeben, lehnt sich mit dem linken Unterarm an den Baumstamm und hat den linken Fuß unmittelbar hinter dem rechten locker auf dem Boden abgesetzt. In der Römischen Kaiserzeit hat das Thema der Darstellung dem statuarischen Typus den Spitznamen »Echsentöter« (»Sauroktónos«) eingebracht, eine Anlehnung an die uralte Bezeichnung des Gottes als »Drachentöter« (»Pythoktónos«).
Der Bildhauer, Praxiteles, wird indes schwerlich die Absicht gehabt haben, mit seinem Apollon in ironischer Weise darauf anzuspielen, dass der Gott einst Python, die delphische Riesenschlange, zur Strecke gebracht hat. Es hat vielmehr den Anschein, als habe Praxiteles mit der Figur Kritik an den Göttern zum Ausdruck bringen wollen, die keine Lust mehr haben, sich mit den Wünschen und Nöten der Menschen zu befassen und sich stattdessen Spielereien hingeben.