1946 kehrte Eugen Hoffmann hoffnungsvoll aus dem Londoner Exil, wo er die deutschen Luftangriffe miterlebt hatte, nach Dresden zurück. Hier war er in den 1920er Jahren bei Karl Albiker zum Bildhauer ausgebildet worden, arbeitete aber zeitgleich auch immer als Grafiker. Hoffmann ist vor allem als Vertreter des sozialkritischen Verismus innerhalb der Skulptur der Neuen Sachlichkeit bekannt geworden. Mit Otto Dix, dessen Stil ihn stark beeinflusste, war er in einer Künstlergemeinschaft verbunden. Seit 1933 geriet er zunehmend unter den Druck der Nationalsozialisten und emigrierte 1938/39 über Prag und Polen nach England. 1947 wurde Hoffmann zum Professor für Bildhauerei an die Hochschule für Bildende Künste in Dresden berufen, geriet jedoch bald in Konflikt mit der Kulturpolitik.
In dem vor Vitalität strotzenden Frauenkopf „Das Leben“ scheint sich das „Wissen ums Ganze“ in der organisch weichen, voluminösen Form zu konzentrieren und in der friedvoll bejahenden Mimik nach außen zu vermitteln. Entsprechend formulierte der sonst schweigsame Hoffmann 1948 seine Überzeugung vom befreienden und erzieherischen Charakter der Kunst: „So ist es Zeit zu beweisen, dass die Kunst mehr denn je berufen ist, die Welt aus ihrer Ungläubigkeit emporzuheben.“ Bekannt ist, dass Hoffmann fernöstliche Plastiken bewunderte und diese selbst sammelte. Der Kopf „Das Leben“ erinnert mit seiner vollrunden Form, dem asiatischen Aussehen und dem Ausdruck eines von innen kommenden Lächelns nicht zuletzt an plastische Buddha-Darstellungen. (Autor: Astrid Nielsen, 2018)

1973 erhalten im Tausch vom Museum und Institut für Geschichte der Stadt Dresden